Mobile Förderung der Gebärdensprache

für gehörlose Kinder und ihre Eltern im häuslichen Umfeld

Sozialgesetzbuch

Die mobile Gebärdensprachförderung, auch „Hausgebärdensprachkurs“ genannt, ist ein im Sozialgesetzbuch gesetzlich verankertes und finanziell abgesichertes Angebot für Eltern mit hörbehinderten Kindern, zur Förderung der Verständigung als Leistung zur sozialen Teilhabe nach dem SGB IX bzw. als Hilfe zur Erziehung in Form flexibler Hilfen nach dem SGB VIII.

Kursziele

Die Ziele des Gebärdensprachkurses ist es, die Kommunikation innerhalb der Familie sowie die sprachliche und soziale Entwicklung hörgeschädigter Kinder zu fördern. Dazu gehört auch die kommunikative Eltern-Kind-Erziehung. Ein weiteres Ziel ist es, dem Kind die durch seine Hörbehinderung hervorgerufene Ausweglosigkeit und Unsicherheit in der Familie zu nehmen.

Ressourcen

Um Sie bei Ihren Interessen im Bereich der Gebärdensprachkurse zu unterstützen, haben wir auf dieser Seite alle relevanten Informationen für Sie zusammengestellt, einschließlich Musteranträgen und einer Liste der zuständigen Dozierenden. Diese stehen Ihnen gerne mit ihrer Erfahrung beratend und unterstützend zur Seite.

Unsere Dokumente stehen frei zur Verfügung:

Info-Blatt

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Anfrage an Dozenten

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Muster-Antrag

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Rechtliche Grundlage

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Honorarempfehlung

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Dozent-Liste

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FAQ zu Hausgebärdensprachkurse

Was ist der genaue Inhalt eines Hausgebärdensprachkurses für Eltern von hörgeschädigten Kindern?

Ein Gebärdensprachkurs für Eltern hörgeschädigter Kinder im häuslichen Umfeld (= „Hausgebärdensprachkurs“ oder auch „Mobilen Gebärdensprachförderung für Familien mit hör- oder sprachbehinderten Kindern in der häuslichen Umgebung“) vermittelt grundlegende Kenntnisse der Deutschen Gebärdensprache, um die Kommunikation mit ihren Kindern zu verbessern. Dies kann das Erlernen von Gebärden für grundlegende Wörter, Sätze und Alltagssituationen beinhalten.

Ab welchem Alter ist es sinnvoll, Eltern und Kinder für Hausgebärdensprachkurse zu empfehlen? Gibt es ein ideales Startalter?

Es ist nie zu früh, mit Hausgebärdensprachkursen zu beginnen, besonders wenn das Kind von Geburt an hörgeschädigt ist. Je früher die Kommunikation gefördert wird, desto besser. Bereits in den ersten Lebensmonaten können Empfehlungen ausgesprochen werden. Dazu gibt es das Konzept BabySign, bei dem mit viel Bewegung, Spiel und Spaß für die Kinder neue Gebärden zu den Themen Spielplatz, Essen und Fahrzeuge erlernt werden.

Welche finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten gibt es für Hausgebärdensprachkurse? Gibt es bestimmte Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, um diese Unterstützung zu erhalten, wie beispielsweise ein "G" im Schwerbehindertenausweis?
Die finanzielle Unterstützung von Gebärdensprachkursen ist eine Leistung des Sozialgesetzbuches IX (§ 113 Leistungen zur sozialen Teilhabe). In vielen Fällen können die Eltern Unterstützung durch das Sozialamt oder das Jugendamt erhalten. Dies wurde durch verschiedene Gerichtsurteile wie z.B. SG Nürnberg vom 27.11.2020 – S 4 SO 81/18 bestätigt. Bestimmte Voraussetzungen wie ein Schwerbehindertenausweis oder ärztliche Atteste können den Zugang erleichtern. Maßgeblich ist die Regelung des § 2 SGB IX, in dem der Personenkreis der Menschen mit Sinnesbehinderungen in Form einer Hörbehinderung erfasst ist.
Welche Ressourcen oder Materialien stehen Eltern zur Verfügung, um die erlernte Gebärdensprache weiterhin zu üben und zu vertiefen?
Eltern können Gebärden-Videos, Bücher, Online-Ressourcen und lokale Gebärdensprachgemeinschaften nutzen, um ihre Fähigkeiten zu vertiefen und die Kommunikation mit ihren Kindern zu fördern. Dozent:innen können sie beraten und führen i.d.R. eine Liste darüber.
Welche Erfahrungen haben die Frühförderinnen mit den Eltern gemacht, die bereits Hausgebärdensprachkurse in Anspruch genommen haben? Haben Sie Verbesserungen in der Kommunikation zwischen Eltern und Kindern bemerkt?

Frühförderinnen haben positive Veränderungen in der Kommunikation zwischen Eltern und ihren hörgeschädigten Kindern festgestellt. Die Eltern werden selbstbewusster und die Bindung zwischen Eltern und Kindern wird gestärkt. Ängste und Unsicherheiten der Eltern konnten effektiv abgebaut werden.

  • Verbesserte Kommunikation: Eltern, die an Hausgebärdensprachkursen teilgenommen haben, zeigten oft eine verbesserte Kommunikation mit ihren hörbehinderten Kindern. Sie konnten besser auf die Bedürfnisse und Signale ihrer Kinder reagieren.
  • Stärkung des Selbstvertrauens: Durch das Erlernen der Gebärdensprache gewannen die Eltern mehr Vertrauen in ihre Fähigkeit, effektiv mit ihren Kindern zu kommunizieren. Dies führte zu einer positiveren Eltern-Kind-Beziehung.
  • Stärkere Teilhabe / Partizipation: Eltern, die Hausgebärdensprachkurse absolviert haben, waren besser in der Lage, aktiv am Entwicklungsprozess ihrer Kinder teilzunehmen. Sie konnten die Bedürfnisse und Fortschritte ihrer Kinder besser verstehen und unterstützen.
  • Förderung der Bildung: Die erworbenen Gebärdensprachkenntnisse halfen den Eltern, ihre Kinder bei schulischen Aktivitäten zu unterstützen und Bildungschancen zu fördern. Dies war insbesondere bei der Vorbereitung auf den Schulbesuch von großem Nutzen.
  • Stärkung der Gemeinschaft: Eltern, die die Gebärdensprache erlernt hatten, waren besser in der Lage, sich in Gebärdensprachgemeinschaften zu engagieren und an Gebärdensprachveranstaltungen teilzunehmen. Dies förderte den Erfahrungsaustausch und den Aufbau von Unterstützungsnetzwerken.

Insgesamt zeigen die Erfahrungen der Frühförderinnen, dass die Teilnahme an Hausgebärdensprachkursen einen positiven Einfluss auf die Eltern-Kind-Beziehung, die Kommunikation und die Integration der Kinder in die hörende und hörgeschädigte Gemeinschaft haben kann. Dies trägt zur Förderung der Entwicklung und des Wohlbefindens hörgeschädigter Kinder bei.

Welche Inhalte werden in Hausgebärdensprachkursen für Kinder vor ihrem Schuleintritt vermittelt?
Kurse für Kinder vor dem Schuleintritt konzentrieren sich häufig auf das Erlernen kindgerechter Gebärden. Dies kann das Erlernen von Gebärden für Schulfächer, soziale Interaktionen und grundlegende Bildungsinhalte beinhalten.
Was ist ein BabySign? Worum geht es?

Mit viel Bewegung, Spiel und Spaß für die Kinder geht es um neue Gebärden zu den Themen Spielplatz, Essen und Fahrzeuge. Für alle Eltern mit älteren Kindern (12-24 Monate). Durch die Gebärden erhalten Sie einen frühen Einblick in die Erlebniswelt Ihres Kindes. Ihr Kind erkennt, dass es mit Babygebärden ausdrücken kann, was es sieht, hört, erlebt und möchte – und dass es damit verstanden wird. Dinge und Personen können benannt, Bedürfnisse und Gefühle mitgeteilt werden. babySignal unterstützt die frühe Verständigung und das Verstehen. Mit babySignal intensivieren Sie den Kontakt zu Ihrem Baby.

Welchem pädagogischen oder methodischen Konzept unterliegen die Hausgebärdensprachkurse?
Die pädagogischen Konzepte können variieren, aber viele Hausgebärdensprachkurse folgen einem handlungsorientierten Ansatz, der auf alltäglicher Kommunikation und Interaktion basiert. Visuelle Interaktionen, Spiele, Gebärdenlieder und visuelle Hilfsmittel sind oft Teil des Lehrplans.
Welche Erfahrungen haben die Hausgebärdensprachdozent:innen mit Familien gemacht, deren Kinder im Alter von 0-6 Jahren waren?
Dozent:innen haben oft festgestellt, dass jüngere Kinder schneller und effektiver Gebärdensprache erlernen und sich dadurch besser ausdrücken können. Die Eltern spielen eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung dieser Entwicklung. Dies hilft vor allem auch den Eltern, ihre Sorgen und Unsicherheiten abzubauen.
Welche langfristigen Vorteile können Eltern und Kinder aus der Teilnahme an Hausgebärdensprachkursen ziehen, insbesondere im Hinblick auf die schulische Entwicklung und soziale Integration der Kinder?
Zu den langfristigen Vorteilen gehören verbesserte Kommunikationsfähigkeiten, bessere schulische Leistungen und eine bessere soziale Integration der Kinder in hörgeschädigten und hörenden Gemeinschaften. Dies fördert ihr Selbstvertrauen und ihre Lebensqualität. Insbesondere leichtere Kontakte zu anderen hörgeschädigten Kindern und Zugang zu gesellschaftlichen Bereichen (= soziale Teilhabe).
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