Erste Exkursion der Landesarbeitsgemeinschaft der Dozenten für Gebärdensprache NRW e.V.

Erstmalig seit dem Bestehen der Landesarbeitsgemeinschaft der Dozenten für Gebärdensprache NRW e.V. (LAG) organisierte deren Vorstand eine Exkursion.
Die Reise führte nach Berlin, die Stadt der vielfältigen Angebote im Bezug mit der Gebärdensprache. Berlin ist bekannt für ihren fruchtbaren „Gebärdensprachboden“.
Diesbezüglich stand im Programm der Exkursion bei einige Institutionen, die verstärkt mit Gebärdensprache arbeiten, zu besuchen.
Dieses Angebot ließen sich 20 Mitglieder nicht entgehen und traten vom 08.-10. Oktober 2015 die interessante Fahrt an.

Als erstens betraten wir die Humboldt Universität (HU) an, worin drei Vorträge auf uns warteten. Frau Prof. Dr. Claudia Becker ließ uns herzlich willkommen heißen.
Sie freute sich, dass eine große Dozentengruppe aus NRW zu Besuch erschien.
Aus Ihrer Abteilung der Gebärdensprach- und Audiopädagogik hielt sie ein Vortrag über die „Sprachentwicklung in der Kindheit durch Gebärdensprache“. Nach ihr stellte Patricia Barbeito Rey-Geißler die Gebärdensprachlehre der HU vor. Sie zeigte uns das neu erstellte Sprachlabor, womit die Studenten ihren Gebärdenspracherwerb üben und reflektieren können.
Anschließend tauchten wir mit Thomas Geißler in das einzigartige Studienfach Deutschlands, Deaf-Studies, hinein. Zuerst erklärte er uns den Studiengang „Deaf Studies“. Danach konnte er uns mit der Idee des selbst erstellten Videoprogramms der HU beeindrucken.
Zum Abend wurden wir vom LAG in ein Restaurant eingeladen und stießen uns auf die erste Exkursion an.
Der nächste Morgen begann mit einem Besuch in der Ernst-Adolf Eschke Schule.
Wir können uns glücklich schätzen, trotz großer Nachfrage, die Schule anschauen zu dürfen. In mehreren Kleingruppen hospitierten wir je zwei Klassen. Dort erlebten wir die Selbstverständlichkeit der Nutzung der Gebärdensprache von Lehrkräften.
Aus ihrer Schülerfirma konnten wir ihre selbst erstellten Materialen, die für unseren Unterricht zur Gebärdensprachförderung geeignet sind, kaufen. Auch konnten wir von ihnen die selbstgebackenen Köstlichkeiten probieren.
Anschließend nahm der Schulleiter, Uli Möbius, sich Zeit für ein Gespräch in der Runde.
Am Nachmittag besuchten wir die Firma „Yomma“ von Matthias Schäfer und Benedikt Feldmann. Matthias stellte uns die Firma vor. Diese beinhaltet folgende Dienstleistungen: Schulungen, Events, Technik u.s.w.
Er erzählte dabei auch, wie die Firma zustande kam und gab uns Anregungen für die Selbstständigkeit.
Am Abend konnten die Exkursionsteilnehmer Berlin auf eigene Faust erkunden.
Samstagvormittag stand uns ein Besuch beim Gebärdenservice von Andreas Costrau an. Es wurde dort ein Workshop mit den beiden Themen „Intialisierte Gebärden im Unterricht, ist das gut?“ und „Pidgin und Kerolsprache, wie entsteht das, ist das gut?“ auseinandergesetzt. In der Pause konnten wir die Räumlichkeiten mit Ihren ausdrucksvollen Ausstattungen ansehen.
Bis zur Heimreise stand uns noch freie Zeit zur Verfügung u.a. das Cafe Ole mit dem tauben Besitzer, das Grab von Gunter Trube und die Stadt Berlin zu besuchen.
Unterm Strich: Berlin war eine Reise wert! Wir haben viele Eindrücke, neue Gedanken und Ideen mitnehmen können.
Hiermit gilt ein großer Dank an den Vorstand des LAGs für die tolle Organisation!

 

K.Ender / Sy.Heinrich